Als bundesweite Interessenvertretung freier Musikschaffender setzt sich PRO MUSIK für faire Rahmenbedingungen, soziale Gerechtigkeit und kulturelle Vielfalt in der Musikbranche ein. Vor diesem Hintergrund begrüßen wir ausdrücklich die angestrebte Reform der GEMA, die eine zukunftsfähige und gerechtere Verteilungspraxis ermöglichen soll.
1. Abschaffung der E- und U-Musik-Trennung
Die bisherige Trennung zwischen E-Musik (ernster Musik) und U-Musik (Unterhaltungsmusik) innerhalb der GEMA ist nicht mehr zeitgemäß und festigt längst überholte Genregrenzen. Sie benachteiligt insbesondere musikalische Ausdrucksformen wie Jazz, Pop, Elektro oder Filmmusik. Wir begrüßen deshalb die Pläne, diese Kategorisierung aufzulösen. Die Zusammenführung in einer allgemeinen Wertung und der genreneutrale Zugang zur Förderung sind zentrale Schritte zu mehr Chancengleichheit innerhalb der GEMA.
2. Einführung der Sparte „KuK“ – Fokus-Förderung und Leuchtturm-Projekte
Die Reform ist weiterhin ein Bekenntnis zu einer solidarischen Kulturförderung. Künftig soll es eine neue Sparte für sogenannte Kultur-Konzerte geben, in denen künstlerisch anspruchsvolle Musik gespielt wird. Diese wird im Rahmen der „KuK-Förderung“ gezielt unterstützt – wirkungsvoll, transparent und genreunabhängig. Mit der Fokus-Förderung wird Transparenz darüber geschaffen, welche Projekte an welcher Stelle gefördert werden. Ziel ist ein fairer und nachvollziehbarer Zugang für eine größere Bandbreite von Urheber*innen. Ergänzend wird es eine „Leuchtturm-Förderung“ für herausragende Kulturprojekte und Konzerte geben – auf Antrag.
3. Abfederung des Übergangs Da die Reform insbesondere für Komponist*innen aus der bisherigen E-Musik-Sparte Herausforderungen mit sich bringen kann, begrüßen wir die Einrichtung eines Härtefall-Fonds durch die GEMA. Zusätzlich ist eine Übergangs- und Kompensationsphase über vier Jahre geplant, um einen fairen Wandel zu gewährleisten.
Wir hoffen, dass die noch in den nächsten zwei Jahren zu erarbeitende Ausgestaltung der Fokus-Förderung den Weg zu mehr Chancengleichheit weiter führt und eine genreneutrale Betrachtung des künstlerischen Anspruches in die gelebte Praxis überführt wird. Für eine breite Akzeptanz der zukünftigen Förderung ist eine Einbeziehung von Mitgliedern aller Genres bei der Ausarbeitung der neuen Förderungen dringend nötig, genauso wie eine offene und frühzeitige Kommunikation der Vorhaben.
Wir möchten für das Vertrauen in die Reform und gegenseitiges Vertrauen im Prozess der Ausarbeitung werben und hoffen, dass die Mitgliederversammlung sich für das angestrebte Reformvorhaben ausspricht.
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